Sonntag, 15. Oktober 2017

Home Verzeichnis einbinden nachdem Festplatte den Geist aufgegeben hat

Und eine neue Episode: Ilonka passieren einfach die unmöglichsten Dinge ;-)

Was war passiert: Ich habe einen Laptop, der jetzt ca.1,5 Jahre alt ist. Eine Woche bevor der endgültige Exodus passierte, hatte ich schon verwaiste Inodes auf der Festplatte, die ich aber bereinigt habe und danach war die Welt erst einmal wieder in Ordnung.
Wie es natürlich sein musste hatte ich zu der Zeit kein Backup und aufgrund des alltäglichen Lebens, kam ich nicht direkt dazu, eines zu erstellen. DAS sollte ich bitter bereuen!!!!

An dem Tag, als ich den Laptop startete, um das Backup einzurichten, startete mein Ubuntu 16.04 LTS erneut in den Emergency Mode. Als erstes dachte ich, gleicher Fehler, wie vorher. Jedoch fiel mir ein leichtes Klickern aus Richtung Festplatte beim Starten auf.

Was habe ich gemacht? Ich startete den Rechner erneut mit einer Live CD, um zu schauen, ob die Festplatten in Ordnung waren. Der Laptop hat eine SSD und eine HDD, wobei ich das OS auf die SSD installiert habe und die HDD für das /home-Verzeichnis verwendete. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass ich die HDD nicht mehr sehen konnte. Um ganz sicher zu gehen, baute ich die HDD aus und versuchte sie als externes Laufwerk einzubinden, aber auch das schlug fehl.

Diagnose: Tod der HDD nach 1,5 Jahren Laufzeit! Na toll!!!

Ich besorgte mir also eine neue Festplatte und stand nun vor der Herausforderung, dass ich diese als neues /home in die bestehende Installation einbinden wollte. 

Da nun sicher die Frage kommt, warum keine Neuinstallation??? Ganz einfach: Ich hatte ja ein bestehendes System, welche entsprechend eingerichtet war. Unter anderem der Drucker, fail2ban, ddclient, etc. Ich hatte keine Lust, alles wieder einrichten zu müssen und sah es zusätzlich als guten Übung an, da ich ja derzeit einen Linux-Administrations-Lehrgang bei der Linux-Foundation absolviere.

Alle Anleitungen, die ich fand, gingen davon aus, dass die Festplatte aufgrund von besser Performance getauscht werden sollte und bezog sich entsprechend auf einen "einfachen" Kopiervorgang. Das traf jedoch auf mich nicht zu, da ich ja eine jungfräuliche Festplatte und keinerlei Daten zum kopieren hatte.

Nach einigen Recherchen habe ich mich für folgendes Vorgehen entschieden:


  • Neue Festplatte einbauen
  • Laptop im Emergency Mode starten
  • neue Festplatte Partitionieren mit  fdisk
  • Ein Ext4 Dateisystem erzeugen mit mkfs.ext4
  • Und mounten
Soweit, so gut. Ich versuchte den Rechner zu starten, aber leider noch nicht mit dem gewünschten Erfolg.... Ah ja, die /etc/fstab musste ja noch wissen, dass sie die Platte als Home verwenden sollte.

  • mit blkid die UUID der neuen Festplatte ausgelesen und die alte Festplatte in der /etc/fstab ausgetuscht.
Erneuter Start und siehe da, ich bekam meinen üblichen Startbildschirm. Als ich jedoch versuchte, mich anzumelden, passierte nichts! Wo konnte das Problem liegen??? Über ein Terminal schaute ich mir die Platte an und musste feststellen, dass keinerlei /home vorhanden war. Ich hatte ja die Hoffnung gehabt, dass bei der Anmeldung, dieses automatisch erzeugt wird. Offensichtlich nicht.
Ich schaute mir auf meinem Zweit-Rechner das ganze mal an und kam zu dem Schluss, dass für jeden User auf dem System ein /home manuell angelegt werden musste.

  • mkdir $User/home
  • chown ausführen, um den entsprechenden Usern als Eigentümer zu bestimmen (weg von root)
Und siehe da, beim nächsten Start des Systems konnte ich mich anmelden und hatte ein jungfräuliches /home Verzeichnis.

Nachteil bei dieser Vorgehensweise: Das /home ist nicht verschlüsselt!

Und ich musste feststellen, dass der Laptop plötzlich ewig zum Starten benötigte. Ein Blick in das syslog zeigte mir, dass der Swap nicht gemounted wird. Dazu mehr im nächsten Post